LaudaSion

 Bekennerschreiben auf Sendezeit

Meine Eltern glauben nicht an Gott und Kirche etc., hatten mich aber trotzdem evangelisch taufen lassen und zum Konfi-Unterricht geschickt. Mit 15 wurde ich schwer “unheilbar” krank, habe aber vorher schon nicht wirklich an Gott geglaubt (eher gehofft), ab da dann aber erst recht nicht. Da ich meinte, eh bald sterben zu müssen, war mir alles ziemlich egal, und ich habe mich, wenn ich nicht gerade im Krankenhaus lag, mit allem was der Markt so anbot, betäubt. Als ich 28 Jahre alt war, habe ich mich, nachdem Gott drei Mal (aufgrund eines Gebets) in mein Leben eingegriffen hatte, bekehrt.
Erst dachte ich, wenn Gott echt ist, kann er sich mir vorstellen, ohne dass ein Pfarrer mir erklären muss, wer Gott ist.  Drei Jahre später fing ich an, in eine Freikirche zu gehen und zu lernen, ‘wie man Christ ist’ .  Als ich wieder krank wurde (chronisch), hat jemand für mich gebetet, und obwohl ich nicht daran geglaubt hatte, bin ich seitdem gesund.
Dank-sei-Gott.
Nach ca. eineinhalb Jahren hatte ich morgens, beim Beten, ein Bild von Maria im Kopf und fragte mich, was das zu bedeuten hatte.  Bekam aber keine Antwort darauf, auch nicht in der Bibel.  Also bin ich zu einer kath. Kirche gegangen, um mit dem Pastor zu reden, landete in einer hl. Messe und war so berührt von der heiligen Atmosphäre / Gottes Gegenwart, dass ich anfing, mich für meine ganzen Vorurteile zu schämen, von denen ich viele hatte…
Ich habe eine alte Frau kennengelernt, mit Namen Maria (!), mit der ich mich oft zum Reden / Beten traf. Nochmal ca. eineinhalb Jahre später erinnerte ich mich daran und fing an, mich mit den Unterschieden zwischen kath. und evangel. Theologie auseinanderzusetzen, merkte, dass von dem, wie ich Gott kennengelernt hatte, und von dem, was ich glaube, katholisch bin.  Also bin ich konvertiert.
Beeindruckt hat mich die Reinheit der Lehre, die durch alle Jahrhunderte verteidigt und durch die Tradition erhalten wurde. Das gibt mir Sicherheit.  Vorher hatte ich erlebt, dass jeder die Bibel so auslegt, wie er’s gerade für richtig hält, oder schlimmer…
Ich mag kath. Liturgie: Man kommt, um Gott die Ehre zu geben, nicht um sich entertainen zu lassen. Auch spüre ich einen großen Unterschied bezüglich der Sakramente.
Letztens hatte ich gebetet: “Herr, warum bist du in letzter Zeit so weit weg? Wenn ich irgendwas getan habe, um dich zu betrüben, sag es mir bitte!” Auf einmal spürte ich Seine Nähe, und als ich die Augen öffnete, hatte der Priester gerade das Allerheiligste ausgesetzt :) .

'Der Papst und ich' auf Sendezeit

Die erste Berührung mit unserem Papst hatte ich wohl, als er gewählt wurde. Ich fand es spannend zu erleben, wie die Kirche, bzw. so eine Papstwahl, funktioniert und ich fands total cool, dass wir einen deutschen Papst bekommen haben.
Kurz darauf, im Sommer 2005, fing ich an, meine ersten Schritte als Christin in einer Freikirche zu tun. Im August war dann der Weltjugendtag in Köln. Ein Mitarbeiter in dem Obdachlosencafe, in dem ich gedient hatte, war zwar nicht katholisch, aber sehr begeistert von den Strukturen und der Hierarchie in der Kirche. Dadurch wurde ich neugierig und hatte mir das Ganze mal näher angeschaut, d.h. die Rede von Papst Benedikt beim Weltjugendtag,  und war begeistert.  Weil Jesus im Mittelpunkt seiner Predigt stand, die Beziehung zu ihm und der Glaube (hier die ganze Predigt).
Im Oktober 2008 bin ich konvertiert. Kurz davor schenkte mir jemand aus der 15 köpfigen (christlichen) WG, in der ich lebte, das Buch “Jesus von Nazareth” von Joseph Ratzinger / Papst Benedikt. Beim Lesen fiel mir auf, dass er
  1. nichts glaubt, was im Widerspruch zu dem ist, wie ich Jesus / Gott kennengernt habe und
  2. nicht nur gebildet, intelligent und sympathisch, sondern vorallem gläubig ist.
Seitdem mag ich ihn, schade nur,  dass er schon so alt ist (hoffentlich bleibt er uns noch eine Weile erhalten). Übrigens, der 2. Teil seines Buches Jesus von Nazareth  hat mir den ersten Eindruck von ihm nochmal bestätigt.
Was mich noch begeistert sind seine Bemühungen um gute Beziehungen und dem Dialog mit Israel, Muslimen und denen, die sich von der Kirche abgespalten haben, ohne dabei seine (katholische / christliche) Identität zu verleugnen.
Ich denke, dass gerade das ihn zu einem würdigen und verantwortungsbewussten Nachfolger Petri macht.

Lauda Sion ist franziskanisch geprägt und wird franziskanisch begleitet. Sie lebt seit ca. 5 Jahren zölibatär und hat letztes Jahr ein entsprechendes (privates) Gelübde abgelegt. Sie arbeitet als Hauswirtschafterin und Verwaltungsangestellte und engagiert sich ehrenamtlich in ihrer Pfarrei. Ihr Blog trägt den Titel iustitia.
Wenn Sie katholischer Blogger oder katholische Bloggerin sind und sich an der Serie “Der Papst und ich” beteiligen möchten, dann nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf: medienpastoral@seelsorgeamt-freiburg.de.